Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger forderte am Freitag Ludwig Spaenle zum
Rücktritt auf. Nicht schlecht gebrüllt! Vielen würde es schon reichen, wenn
Herr Spaenle nur das machen würde, was er in seiner eigenen Pressemitteilung im
Rahmen des Dialogforums zur Weiterentwicklung des Gymnasiums als Leitfrage
verkündete: Wie muss das
bayerische Gymnasium inhaltlich, pädagogisch, methodisch und strukturell
konzipiert sein...?
Würde er sich und auch anderen als nur seinen
Experten tatsächlich
die Frage stellen, wo sich das Gymnasium heute befindet, käme er gar nicht
darum herum, zu erkennen, dass es hinten und vorne zwickt. Und nicht nur im
Gymnasium! Unser gesamtes Schulsystem bedarf der Überarbeitung seiner
pädagogischen und didaktischen Konzepte. Böse Zungen behaupten immer wieder,
dass das nicht gemacht würde, weil es dann sonnenklar werden würde, dass das
eine ganze Stange Geld zusätzlich kostet.
Das wiederum würde bedeuten, dass die Erkenntnis, dass gute Bildung etwas
kostet, im Grunde unerwünscht ist. Wäre es anders, würde unser Kultusminister
längst mehr Budget fordern. Was gäbe es dafür einen geeigneteren Aufhänger als
die G8-Misere? Aber halt, die gibt es ja nicht! Etwas zu übereilt eingeführt heißt das,
was nun 10 Jahre lang auf dem Rücken der SchülerInnen und Eltern, ja
ganzen Familien ausgesessen wurde.
Nachjustierungen, Flexijahr und noch in 2012 Parolen wie "das achtjährige Gymnasium steht für
Qualität," "..hat sich grundsätzlich bewährt"
oder "..wurde noch
weiter entwickelt" waren immer und immer wieder zu hören und
in kaum zählbaren Pressemitteilungen des Kultusministeriums zu lesen.
Für wie blöd muss der eine oder andere in den maßgeblichen Stellen die dazu
befragten Bürger eigentlich gehalten haben? Immerhin haben die mit teilweise
80%'tiger Quote die Abschaffung von G8 gefordert! Jetzt, wo der Druck wächst,
andere Bundesländer längst reagierten, kommt ein wenig Bewegung in die
sonst so stolze Front.
Bisher hatten wir ja noch das
beste Bildungssystem schlechthin. Sogar dokumentierte Erfolge und
Erkenntnisse von Reformpädagogen oder Bildungs- und Hirnforschern wurden als populäre
Irrtümer abgestempelt. Die Tatsache, dass Lernen mit Freude am effektivsten
ist, erntete hierbei die überheblichen Bewertungen "Lernen ist mit Anstrengung und Mühe verbunden"
und "ohne
Fleiß kein Preis".
Jetzt, wo zu befürchten ist, dass das Volksbegehren der Freien Wähler
Erfolg haben könnte, kommt Bewegung in das Ministerium. Manch einer spricht
jedoch von einer Alibiveranstaltung. Wie es scheint, wurde eine einzige
Elternvertretung zum Dialogforum eingeladen. Wer hätte schon mehr erwartet?
Aber halt, Bayern hat ja gar keine gesetzlich verankerte Elternvertretung. Warum
dann auch Aufwand betreiben?
Es wird
wirklich Zeit, dass sich vor allem in Punkto Elternvertretung in Bayern etwas
ändert!
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Thomas Becker und das Team der Aktion gute Schule
Die Themen des heutigen Newsletters:
25.000 Besucher auf unserer Homepage im letzten Jahr
Punktgenau auf den Jahrestag (5. Mai) nach Installation des Besucherzählers auf
unserem Portal www.guteschule.eu konnten wir den 25.000'sten Besucher verzeichnen. Zusammen
wurden 150.000 Seitenaufrufe gezählt. Ein deutliches Zeichen, dass wir
interessant sind für unsere Leser und bildungsinteressierte Wegbegleiter. Wir
freuen uns auf ganz viele neue Gäste unserer Internetpräsenz - die Tendenz ist
steigend!
..zurück nach oben
Susanne
Arndt (Vorsitzende
LEV Gymn.)
erweckt im Dialogforum im Kultusministerium den Eindruck, dass 70% der
SchülerInnen kein Problem mit dem derzeitigen G8 haben! Sollte diese Aussage
stimmen, so möchten wir bitte die Quellen sehen, aus der diese Zahlen stammen.
Sehen Sie dazu dieses Video, Minute 4:50. Wir meinen, dass in diesem
Dialogforum alles daran gesetzt werden sollte, die Pädagogischen und
didaktischen Konzepte in unseren Gymnasien (und natürlich auch an allen anderen
Schulen) auf ein zeitgemäßes Niveau zu bringen.
Nahezu zeitgleich tritt die LEV aus dem Forum für Bildungspolitik aus.
Bedauerlich, dass diese Elternvereinigung damit dieses hochinteressante und für
uns Bildungsreformbefürworter so wichtige Gremium verlässt.
Notiz:
Nach wie vor steht im Raum, dass die LEV Eltern davor warnt, sich bei Aktion
gute Schule für bessere Schulbedingungen einzusetzen. Details können Sie hier
nachlesen.
..zurück nach oben
Brandbrief einer Mutter an
das Kultusministerium
Eine Mutter macht Ihrem Unmut Luft und schreibt
an das Kultusministerium. Der Brief wird im Münchner Merkur abgedruckt und erzeugt ein
reges Echo an Leserbriefen und auch Reaktionen
direkt an uns. Ludwig Spaenle leitet
seine Antwort mit diesen Worten ein: "Beobachtungen
von Eltern aus dem Schulalltag ihrer Kinder sind für mich wichtige und
hilfreiche Rückmeldungen für meine tägliche Arbeit... ...Die Sorgen und Nöte
der Eltern nehme ich sehr ernst..."
Nachdem diese Antwort ohne jegliche Dialogaufforderung versehen ist und
darüber hinaus einem sich
auf die Schulter klopfen gleicht, steht zu befürchten, dass ein
direktes Gespräch mit den Betroffenen nicht wirklich erwünscht ist.
Ferner steht zu lesen: Und
auch ich habe für die Vertreter von Eltern und Lehrkräften immer ein offenes
Ohr. Bei allen wesentlichen Veränderungen im bayerischen Schulwesen werden sie
eingebunden. Bedauerlich dabei: In Bayern gibt ja keine gesetzliche
Elternvertretung! Bleibt die Frage, wer von den Eltern bei welchen
Entscheidungen eingebunden wird.
Unterstützen Sie uns weiterhin dabei, dass es bald eine Elternvertretung gibt,
die wirklich mit entscheiden kann und gehört werden muss!
Tragen Sie sich allein schon deshalb als UnterstützerIn bei
und ein.
..zurück nach oben
Gründungsversammlung
IGG-Interessengemeinschaft Gemeinschaftsschule e.V.
Am
Montag, den 26.05.2014 (19:30 h, Gasthaus Forster am See, Stauseestraße, 84174
Eching) gründet die IGG ihren Verein.
Auszug aus der Internetpräsenz: Die
IGG ist ein Zusammenschluss von interessierten Eltern, Bürgerinnen und Bürgern,
Kommunalpolitikern und Gewerbetreibenden der vier Gemeinden Buch am Erlbach,
Eching, Tiefenbach und Vilsheim. Unser Ziel ist es, die in ihrem Bestand
gefährdeten (Mittel)Schulstandorte Buch (Schulverband Buch am Erlbach/Vilsheim)
und Ast (Schulverband Kronwinkl-Ast der Gemeinden Eching und Tiefenbach) mit
dem Konzept der Gemeinschaftsschule zu erhalten. Uns liegt eine gute Bildung
mit der Möglichkeit aller Schulabschlüssen an unserer Schule vor Ort am Herzen,
was zugleich ein wichtiger Standortfaktor für unsere Gemeinden sein wird.
Wir wünschen einen gelungene Start in die Form eine eingetragenen Vereins und
vor allem ein baldiges Erreichen der gesteckten Ziele.
Die IGG freut sich auf eine zahlreiche Teilnahme und jede Unterstützung!
..zurück nach oben
Beschämende Weigerung
gegenüber Henri
"Die Weigerung eines
Walldorfer Gymnasiums, den geistig behinderten Jungen (Down-Syndrom) in die
fünfte Klasse aufzunehmen, sei beschämend." sagt der
Behindertenbeauftragten der Landesregierung Baden Württemberg, Gerd
Weimer. Inzwischen lehnte auch eine Realschule die Aufnahme ab.
Das große Öffentlichkeitsinteresse an diesen Ablehnungen hat doch ein Gutes:
Das Thema rückt einmal mehr in das dringend nötige Scheinwerferlicht. Die
Verantwortlichen, die die Inklusion längst hätten durchsetzen müssen, werden
sich nicht mehr lange hinter Vorschriften oder Gewohnheiten verstecken
können. Schade, dass es erst so weit kommen muss - eigentlich sollte
gerade Inklusion eine Selbstverständlichkeit sein!
DIE ZEIT kündigt
übrigens Studienergebnisse an, die uns nicht verwundern - die bisherigen
Inklusionsverhinderer vermutlich aber schon: Im gemeinsamen Unterricht lernen
Kinder mehr, als wenn sie separat unterrichtet werden.
Hörten Sie auch schon einmal, dass es Sonderschulen nahezu nur in Deutschland
geben soll? Die Lobby der Sonderschulen selbst dürfte einer der größten
Bremsklötze in der Durchführung der Inklusion sein.
Hier können Sie Henri durch Ihre
Stimme bei einer Petition unterstützen.
..zurück
nach oben
Der Film alphabet ist im Handel erhältlich
|
Seit wenigen Tagen ist der Dokumentarfilm
alphabet im Handel erhältlich. |
Wenn die Seele leidet -
Artikel in der SZ
Wer diesen
Artikel genau liest, wird vielleicht jene Kritiker unsere Bildungssystems
verstehen können, die immer wieder sagen: Wir
stehlen unseren Kindern die Kindheit.
Kinder, die - so wie viele ihrer Lehrer auch - innerlich gekündigt haben,
durchlaufen das Schulsystem mit einem ganz besonderen Blick. Sie sind darauf
konditioniert den Weg des geringsten Widerstands gehend möglichst gute Noten zu
erreichen. Dass es darauf ankommt Wissen und Sozialkompetenz und nicht gute
Noten zu erhalten, wird Ihnen wenn überhaupt erst sehr viel später auffallen.
Eines ist doch klar - oder? Schule darf keine krank machende Institution bei
unseren heranwachsenden Kindern sein. Im Gegenteil, er soll ausgleichend und
Allgemeinbildend wirken. Damit könnte dem in diesem Bericht dargestellten
"Freizeit- und Medienstress" positiv begegnet werden.
..zurück
nach oben
Kurz gemeldet ·
|
Wir haben
Nachschub bekommen. Gegen Versandkostenübernahme (3 Euro) schicken wir Ihnen
(solange der Vorrat reicht), den RATGEBER Bildung (Verkaufspreis 6 Euro). Das
Heft entstand in Kooperation mit dem Deutschen Schulpreis. Bitte hier per E-Mail
bestellen. |
Immer noch wichtig!
Haben
sich alle Ihre Freunde und Familienmitglieder schon auf unserem Portal
eingetragen?
Sie wissen ja, jede Stimme zählt. Die Anzahl der Unterstützer stärkt unsere
Position und dient
als Türöffner für Gespräche mit den Verantwortlichen in Politik und den
Ministerien.
Hier
können Sie uns weitere Unterstützer empfehlen.
(Einfach E-Mail-Adressen per Mail an uns schicken - wir kümmern
uns darum :-)
Newsletter
9/2014
................................................................................................................................................................